Forscherinnen und Forscher aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erstellten ein Programm zur Beurteilung des biologischen Alters. Die Kombination aus Lebensstil und einfachen Blutmarkern erwies sich als am genauesten: Dabei kommen Sie zu dem Ergebnis, dass der ungesündeste Lebensstil in Verbindung mit ungünstigen Blutwerten statistisch gesehen bei Männern zu einer bis zu 23 Jahre geringeren Lebenserwartung führen können.
Biologisches Alter hängt von beeinflussbaren Lebensstilfaktoren ab – aber nicht nur
Ebenso wie sozioökonomische Faktoren beeinflusst auch die individuelle genetische Ausstattung das biologische Lebensalter. Diese spiegelt sich an einer Reihe von Blutwerten wider. In der Studie der Wissenschaftler/-innen wurden durch Laboruntersuchungen fünft Blutwerte betrachtet, die mögliche Herzschäden, Entzündungswerte, oxidativen Stress, Nierenfunktion und Stoffwechselstörungen anzeigen. Diese Werte hängen eng mit der Lebenserwartung zusammen.
Lebensstilbedingte Risikofaktoren: Welche Faktoren kannst du selbst beeinflussen?
Für die Studie konnten die Forscher/-innen auf Daten einer von mehr als 25.000 Teilnehmern einer gesamteuropäischen Untersuchung einer Heidelberger Gruppe zurückgreifen, die bereits seit mehr als 20 Jahren im Zusammenhang von Krebs, Ernährung und Lebensstil forscht.
Das erstellte Risikoprofil der Studienteilnehmer beinhaltete:
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Body Mass Index (BMI)
- Hüftumfang
- Körperliche Aktivität
Allein die Berücksichtigung dieses Profils ergab im besten Fall eine um 16,8 Jahre höhere Lebenserwartung als im ungünstigsten Fall. Es lohnt sich also, auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten sowie auf Alkohol und Rauchen zu verzichten!
Rechnete man zum Lebensstil noch die Blutwerte ein, ergab sich im ungünstigsten Fall eine Differenz von 22,7 Jahren im Vergleich zu Männern aus der günstigsten Gruppe.
Ernährung schrittweise optimieren und Bewegung, Bewegung, Bewegung
Ernährungsumstellung – das hört sich für viele oft unmöglich, schwierig und unangenehm an. Wenn du aber in kleinen Schritten vorgehst und dich nicht mit einer Totalumstellung überforderst, kannst du langfristig erfolgreich sein. Beginne am besten mit der Veränderung einer einzigen Mahlzeit, zum Beispiel mit dem Frühstück. Wenn du bisher zur Kategorie der Nutella-Junkies gehört hast, könntest du zum Beispiel statt Weizenbrötchen oder Toast mit süßem, fetten Nussaufstrich es mit einem Vollkornbrot mit Frischkäse und wenig Honig probieren. Schmeckt auch lecker! Oder belege dir dein Brot zur Abwechslung mal mit einem Ei! Als fortgeschrittener Frühstücks-Umsteller kannst du es dann auch mit Schnittlauch und Radieschen, Tomaten oder Gurkenscheiben versuchen. Hast du daran inzwischen Spaß gefunden, nimmst du dir die nächste Mahlzeit vor.
Tipps für eine basische Ernährung, die gute Prävention für Bluthochdruck, Diabetes oder andere Risikofaktoren ist, findest du hier in diesem Artikel.
Mindestens ebenso wichtig ist Bewegung. Der Mensch wurde nicht konzipiert, um 8-10 Stunden täglich vor einem Bildschirm zu sitzen. Was glaubst du, wofür haben wir einen so ausgeprägten Gesäßmuskel bekommen? Als Sitzpolster jedenfalls nicht ;-). Beginne, mehr Bewegung in deinen Alltag zu integrieren. Laufe zum Supermarkt mit einem Rucksack, anstelle das Auto zu nehmen. Steige aus den Öffentlichen eine Station früher aus und gehe den Rest zu Fuß zu deiner Arbeitsstelle. Im Sommer abends noch eine Runde durch den Park oder um den Block ist nicht nur gut für die Figur, sondern baut auch die Stresshormone des Tages besser ab.
Wenn Abnehmen auch dein Ziel ist, findest du dazu hier noch weitere Tipps.